Brasilien
Geschichte
Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde. Es wurde 1500 durch Pedro Alvares Cabral entdeckt und ist seit 1889 eine Republik mit verschiedenen autoritären und demokratischen Regierungen. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in kaum einem Land so groß wie in Brasilien.
Missionsland der Allianz-Mission seit 1955
Unsere Arbeit
In São Paulo werden in dem missionarischen Projekt CENA (www.missaocena.com.br) unter Randgruppen der Gesellschaft auch Kinder, die in diesem Milieu aufwachsen, betreut.
In Recife gibt es seit 1994 das Projekt LEVANTE, eine Arbeit unter Straßenkindern. Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt auf einer präventiven Arbeit an mehreren Standorten. LEVANTE verstärkt die Präventionsarbeit in Zusammenarbeit mit einigen umliegenden Gemeinden.
1959 begann die Arbeit der AM im Westen des Bundesstaates Paraná. Die daraus entstandenen Gemeinden und Außenstationen gründeten zusammen mit der deutschsprachigen FeG São Paulo und ihren Tochtergemeinden den brasilianischen Bund Freier evangelischer Gemeinden.
Brasilianische Pastoren und AM-Missionare sind in über 40 Städten tätig: 48 Gemeinden haben bis 2019 ihre Selbständigkeit erlangt.
Das Theologische Seminar SETIEL des Bundes FeG in Brasilien wurde 1998 ins Leben gerufen. Hier sollen Mitarbeitende und zukünftige Leitungspersonen ausgebildet und für ihren Dienst zugerüstet werden.
Durch den Verlag Esperança wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbreitung christlicher Literatur geleistet.
Im Kinderdorf Toledo werden tagsüber ca. 230 Kinder aus sozial schwachen Familien betreut. Vor einigen Jahren wurde die Arbeit um eine Privatschule erweitert, die dann auch direkt die Finanzierung derselben mit garantiert.
Die AM fördert missionarische Initiativen in Partnerschaft mit der brasilianischen FeG-Mission AMEGlobal (AMEL) sowohl in Brasilien als auch weltweit.
Im September 2017 begann der strukturelle Aufbau des Bildungszentrums Marinaha für indigene Jugendliche. „Marinaha“ ist Kulina und bedeutet „am Wissen festhalten“. Im Bildungszentrum Marinaha soll dabei nicht nur das schulische Wissen gefördert, sondern auch das kulturelle Wissen der Kulina bewahrt werden.
Evangelistisches Engagement im brasilianischen Kontext
Einheimische Leiter geben ihre Eindrücke zu der Entwicklung und den Auswirkungen der Arbeit der AM in Brasilien weiter:
Nonato Vieira, Pastor und Leiter des Theologischen Seminars des brasilianischen FeG-Bundes, beobachtet, dass seit Beginn ihrer Arbeit in Brasilien AM-Missionare ihre Berufung aus stark sozialmissionarischer und ganzheitlicher Perspektive gelebt haben. Aus der Erfahrung der verändernden Kraft des Evangeliums entstehen Schulen, Waisenhäuser, Verlage, Arbeiten mit älteren Menschen. Diese vielseitigen Initiativen führen zur Entstehung der ersten FeG-Gemeinden vor allem im südlichen Teil und später im Nordosten Brasiliens. Die kulturellen Veränderungen erfordern einen Übergang zu neuen Formen und Ansätzen der Evangelisation. Aus der persönlichen Evangelisation erwächst verstärkt die Arbeit mit Kleingruppen. Initiativen über Radio und Zeitungen weichen dem Internet, um größere Gruppen der Gesellschaft zu erreichen – insbesondere mit dem Ziel einer wirksameren Evangelisierung.
„Wir müssen aber eingestehen“, so Nonato, „dass es uns bis heute schwerfällt, einige Gruppen in der Gesellschaft zu erreichen, wie z. B. Studierende, Unternehmer und die gehobene Gesellschaft allgemein. Ein Grund dafür ist, dass der Fokus unseres evangelistischen Engagements auf Kleinstädten und ärmeren Gesellschaftsgruppen liegt.“
Diego Barbi, Pastor und Mitglied der FeG-Mission AMEL, weist darauf hin, dass, obwohl Brasilien als ein evangelisiertes Land gilt, das Evangelium nicht wirklich tiefgreifende geistliche und moralische Veränderungen in der Gesellschaft bewirkt.
„Die größte Herausforderung für unsere Gemeinden“, so betont Lucas Gomes, Pastor und Gemeindegründer, „besteht darin, sich neu zu erfinden und wiederzubeleben. Es gilt, die Essenz des Evangeliums zu bewahren, aber die heute gestellten Fragen zu beantworten.“ Durch den gezielten Einsatz seines Hobbys, des brasilianischen Jiu Jitsu, haben in den letzten Jahren etliche zum Glauben gefunden und sind getauft worden. Seit dies aufgrund der Pandemie nicht mehr möglich ist, nutzt die Gemeinde die Neugier für Fremdsprachen, um einen Online-Englischunterricht anzubieten. Dadurch ist bereits eine Kleingruppe entstanden.
Dies ist eins von vielen Beispielen, wie die Gemeinden neue, kreative Wege suchen, um die gute Botschaft in missionaler und gesellschaftsrelevanter Weise weiterzugeben. Dieses evangelistische Engagement wird von den Missionaren der AM in Brasilien durch gezielte und strategische Mitarbeit und Partnerschaft unterstützt. Die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von sozialmissionarischen Projekten wie Levante und Marinaha werden gefördert.
Gottes Wort offenbart ein tiefgründiges Verhältnis zwischen dem Kundtun der guten Botschaft und dem Wirken von guten Taten (Jer 29.7; Jak 2.14-17). Evangelistisches Engagement führt zu Bekehrung und diese wiederum bewegt zu guten Taten. Dies erleben wir in der missionarischen Arbeit im brasilianischen Kontext auf vielfältige Weise.
Ansprechpartner
Dr. Maura und Dr. Ditmar Pauck
E-Mail: ditmar.pauck@allianzmission.de
Religionen
Katholiken 65 %, Protestanten 22,4 %, Anhänger des Spiritismus 2 %, andere Religionen 2,7 %, ohne Religion 2,7 %
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Einwohner
208.360.000
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Sprache
Portugiesisch
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Hauptstadt
Brasilia
Unsere Projekte